Die zentrale Protestveranstaltung der Bauern in Augsburg verläuft friedlich, die Teilnehmer seien kooperativ. Das hat die Polizei auf Anfrage mitgeteilt. Bei der Anfahrt der Teilnehmer sei es in und um Augsburg zu deutlichen Verkehrsbehinderungen gekommen. Manche Straßen waren nicht mehr befahrbar und mussten von der Polizei gesperrt werden. Der Plärrer – dort findet die Kundgebung statt – füllte sich sehr schnell, rund 2.000 Traktoren seien auf dem Gelände. Die zwei Kernforderungen waren auch bei der Demo in Augsburg weiterhin die Befreiung von der Kfz-Steuer und die Kehrtwende beim Agrardiesel.
Verband zu beleidigenden Botschaften: "Wollen wir nicht sehen"
Die Banner der Bäuerinnen und Bauern setzen sich vor allem inhaltlich mit der Politik auseinander. Auf den Plakaten steht zum Beispiel: "Ohne deutsche Landwirtschaft keine Lebensmittel aus Deutschland", "Ist der Bauer ruiniert, wird das Essen importiert", "Berlin macht mehr Mist als unser Vieh".
Kaum zu sehen waren hingegen Plakate, auf denen gehetzt wurde oder auf denen Hassbotschaften zu lesen waren. Hetzerische Botschaften waren nur ganz vereinzelt zu sehen. Auch rechtsextreme Demonstranten fanden sich nicht unter den Teilnehmern. Der Protest verlief insgesamt friedlich und geordnet. Von Seiten der Politik waren unter anderem Bayerns Landwirtschaftsministerin Kaniber (CSU), Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger (Freie Wähler) und CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek zugegen.
BBV: "Ideen, wie man das Land lahmlegen könne"
Vom Bayerischen Bauernverband (BBV) war der Präsident bei der Kundgebung in Augsburg dabei – und fand deutliche Worte. Sollte die Bundesregierung nicht auch beim Agrardiesel weitere Zugeständnisse machen, stellte er einen "Januar, wie ihn das Land noch nicht erlebt hat" in Aussicht. Es gebe "jede Menge Ideen, wie man das Land eventuell lahmlegen könne", sagt Felßner gegenüber BR24.
Bezüglich rechter Gruppen sagte Felßner, man wolle mit diesen nichts zu tun haben. Funktionäre sagten aber auch, dass es schwierig sei, diese Gruppen fernzuhalten, wenn sie sich unter die Veranstaltung mischen. Der Bauernverband betont, dass Argumente im Vordergrund stehen sollen und keine Hassreden. Das Ziel: Aufklären, worum es den Bauern inhaltlich geht.
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