Eine versuchte Tierrettung hat am Freitag in München Bahn, Polizei und Feuerwehr beschäftigt: In der Nacht zum Samstag wurde eine verletzte Taube aus dem S-Bahntunnel der Münchner Stammstrecke befreit. Zurückzuführen ist der Einsatz auf den beharrlichen Druck einer Frau. Sie hatte zuvor bereits mehrfach versucht, Helfer zu mobilisieren. Doch die will nun gegen die Retter klagen. Was war passiert?
Frau hielt Polizei stundenlang auf Trab
Wie die Bundespolizei mitteilte, hatte die Frau am Freitagmittag an der Hackerbrücke beobachtet, wie die offensichtlich schon verletzte Taube in den Tunnel flog. Daraufhin wollte die Frau in das Gleisbett steigen, um dem Tier zu helfen.
Weil der Aufenthalt dort sehr gefährlich und deshalb auch streng verboten ist, wurde sie aber von Einsatzkräften aufgehalten. Doch die Tierschützerin ließ nicht locker und beschäftigte die Deutsche Bahn, die Bundespolizei sowie die Berufsfeuerwehr München im Lauf des Tages über mehrere Stunden, wie es im Bericht der Bundespolizei heißt. Dabei habe sie auch "störend auf die jeweiligen Dienstbetriebe" eingewirkt.
Am frühen Abend wurde ihr am Hauptbahnhof daher sogar ein Platzverweis erteilt, zudem wurde sie auf den Missbrauch von Notrufen hingewiesen.
Tierschützerin wirft Beteiligten "verspätete Rettung" vor
Am frühen Samstagmorgen erschien die Frau dann erneut bei Mitarbeitern der Deutschen Bahn und Bundespolizei. Zudem alarmierte sie auch wieder die Berufsfeuerwehr, die zwar anrückte, jedoch keine Maßnahmen ergriff. Letztlich holten Mitarbeiter der Deutschen Bahn Sicherheit den verletzten Vogel laut Bundespolizei aus dem Stammstreckentunnel, nachdem der S-Bahnverkehr über die Nacht regulär eingestellt worden war. Gegen 3.25 Uhr übergaben sie die Taube der Frau.
Diese kündigte anschließend an, Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz stellen zu wollen, da die Beteiligten ihrer Meinung nach eine frühere Rettung verhindert hatten.
Mit Informationen von dpa.
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