- Direkt zum aktuellen Artikel: Nach Attacke in Aschaffenburg: Vorwürfe Bayerns an den Bund
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) betonte schon wenige Stunden nach der Messerattacke in Aschaffenburg mit zwei Toten: "Die Umstände dieser unfassbaren Tat müssen restlos aufgeklärt werden." Innenminister Joachim Herrmann (CSU) fuhr gleich am Mittwochnachmitttag nach Aschaffenburg, sprach mit Ermittlern, besuchte den Tatort und sagte: "Wir müssen jetzt in den nächsten Tagen alle Hintergründe, die möglichen Motive, die ganzen Umstände sorgfältig klären."
24 Stunden nach der Tat treten Söder und Herrmann nun in München vor die Presse. Bei dem kurzfristig angesetzten Termin informieren der Ministerpräsident und der Innenminister laut Staatskanzlei "über den aktuellen Stand zur gestrigen Gewalttat in Aschaffenburg und deren Folgen". Mit Spannung erwartet werden auch Aussagen zur Frage, inwieweit es möglicherweise Versäumnisse der Behörden gegeben haben könnte.
- BR24 überträgt die Pressekonferenz ab 12 Uhr live.
Tatverdächtiger war ausreisepflichtig
Ein 28 Jahre alter Afghane hatte am Mittwoch gegen 11.45 Uhr "unvermittelt und gezielt" ein Kind in einer Kindergartengruppe mit einem Küchenmesser angegriffen, wie Herrmann erläuterte. Ein zweijähriger Junge marokkanischer Herkunft sei tödlich verletzt worden. Der zweite Getötete sei ein 41 Jahre alter Passant, der vermutlich eingeschritten sei, um andere Kinder zu schützen. Ein weiteres Kind und zwei Erwachsene erlitten Verletzungen. Der Tatverdächtige wurde festgenommen.
Der Afghane war laut Herrmann am 19. November 2022 nach Deutschland eingereist. Im Dezember 2024 kündigte er selbst seine freiwillige Ausreise an, sein Asylverfahren wurde daraufhin eingestellt und der Mann zur Ausreise aufgefordert. Hinweise auf eine radikale islamistische Gesinnung gebe es bisher nicht. "Im Moment geht die Mutmaßung sehr stark in Richtung seiner psychischen Erkrankungen", sagte der Minister mit Blick auf ein mögliches Motiv.
Kontroverse politische Debatte
Parteiübergreifend sprachen Politiker den Angehörigen der beiden getöteten Menschen ihr Mitgefühl aus. Ministerpräsident Söder sprach in einer ersten Reaktion am Mittwoch von einer "feigen und niederträchtigen Tat". Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beklagte eine "unfassbare Terror-Tat". Zugleich löste die tödliche Attacke auch eine kontroverse politische Debatte aus über die deutsche Flüchtlingspolitik, mögliche Behördenversäumnisse und die Frage, welche Konsequenzen gezogen werden müssen.
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