Försterin mit Waldbesitzer im Wald.
Bildrechte: BR/Julia Haas

Im Dachauer Wald haben zwei Försterinnen jetzt das Sagen.

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Frauenpower: Zwei Försterinnen im Dachauer Wald

Im Wald haben früher vor allem Männer gearbeitet - heute aber arbeiten auch Frauen dort. Im Kreis Dachau ist nun sogar der ganze Wald in Frauenhand. Nachdem der Vorgänger nach 35 Jahren in Ruhestand ging, haben dort nun zwei Försterinnen das Sagen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Katharina Nauderer hat den Jackpot geknackt. Das erzählt die 29-Jährige zumindest, wenn sie über ihren neuen Job spricht. Im Landkreis Dachau gibt es zwei Förster-Stellen. Nachdem ihr Vorgänger und Förster Franz Knierer nach 35 Jahren in Rente ging, konnte sie jetzt seine Nachfolge im Revier Odelzhausen antreten. Das Revier in Markt Indersdorf leitet bereits seit sieben Jahren eine Försterin. Nun heißt es also: Frauenpower im Landkreis Dachau.

Vorgänger Franz Knierer ist das Vorbild

Für Katharina Nauderer ist ihr neuer Arbeitsplatz eine Traumstelle. Sie habe das große Glück, daheim arbeiten zu dürfen. Sie kommt selbst aus dem Landkreis Dachau und hat bereits in der dritten Klasse beschlossen, dass sie Försterin werden will. Sie habe damals von der Schule aus eine Waldführung bei ihrem Vorgänger Franz Knierer gemacht - ab da stand ihr Berufswunsch fest. Während andere in Freundschaftsbücher schrieben, dass sie gerne Feuerwehrmänner, Polizisten oder Tierärzte werden wollen, notierte Katharina Nauderer: Försterin.

Sie studierte Forst an der Hochschule Weihenstephan und leitete die letzten viereinhalb Jahre für die Staatsforsten ein Revier im Altmühltal. Ihre Ausbilderin hätte damals fast nicht Forst studieren dürfen, weil sie eine Frau ist, so Katharina. Das habe sich zum Glück seither stark verändert. Dass sie sich jetzt als Neue in Dachau irgendwie behaupten muss, findet sie nicht. Als Försterin wolle sie die Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen beraten und eine fachliche Hilfestellung geben, um den Wald zukunftsfähig und auch rentabel zu gestalten.

Waldbesitzerinnen sind neugierig

Die Neugierde sei aber freilich bei allen groß. Da werde man schon mal etwas auf seine Fähigkeiten geprüft und die neue Försterin etwas genauer unter die Lupe genommen. Sie kenne die Gegend hier, sie kenne die Menschen und wenn nichts Unerwartetes passiert, dann wolle sie den Job gerne genauso lang machen wie ihr Vorgänger.

Zu ihren Aufgaben gehören vor allem Waldberatungen. Vergangene Woche hat sie sich mit einem Waldbesitzerehepaar in der Nähe von Altomünster getroffen. Zu deren Grundstück gehört ein angrenzender Wald und der sandige und sonnige Hang hinter dem Haus bereitet dem Ehepaar Sorgen. Gemeinsam wurde besprochen, welche Bäume man hier gut pflanzen könnte und wie die beiden auch noch die nächsten Jahre Freude mit ihrem Wald haben. Dass Katharina Nauderer jetzt das Revier übernommen hat, finden sie klasse.

Försterin mit blauer Arbeitshose sorgt für Skepsis

Auch die zweite Försterin, Lisa Schubert, kann nur Positives berichten. Sie habe in sieben Jahren nie eine Situation erlebt, in der sie sich hätte behaupten müssen. Akzeptanzprobleme gab es kaum. Sie hätte mal eine blaue Arbeitshose gehabt und das habe für Skepsis gesorgt. Die klassische Farbpalette der Förster sei eben doch schwarz, braun und grün.

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