Der Öltanker Eagle S (hinten) steht im Verdacht, am Mittwoch, den 25.12.24 die Stromkabelverbindung Estlink unterbrochen zu haben.
Bildrechte: picture alliance/dpa/Rajavartiolaitos - Finnish Borde | Rajavartiolaitos - Finnish Borde
Bildbeitrag

Der Öltanker Eagle S (hinten) steht im Verdacht, am Mittwoch, den 25.12.24 die Stromkabelverbindung Estlink unterbrochen zu haben.

Bildbeitrag
>

Baerbock warnt nach Kabelschaden: "Dringender Weckruf"

Baerbock warnt nach Kabelschaden: "Dringender Weckruf"

Die Ostsee steht im Fokus internationaler Spannungen. Sabotageakte, beschädigte Unterseekabel und die russische Schattenflotte bedrohen die europäische Sicherheit. Bundesaußenministerin Baerbock fordert entschlossene Maßnahmen.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich alarmiert über einen weiteren mutmaßlichen Sabotageakt Russlands in der Ostsee gezeigt und vor der sogenannten russischen Schattenflotte gewarnt. "Fast im Monatsrhythmus beschädigen Schiffe derzeit wichtige Unterseekabel in der Ostsee", sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Es fällt mehr als schwer, da noch an Zufälle zu glauben. Das ist ein dringender Weckruf für uns alle." Unterseekabel seien "die Kommunikationsadern, die unsere Welt zusammenhalten".

Russischer Öltanker beschädigte offenbar Kabel

An dem Stromkabel Estlink 2 zwischen Finnland und Estland war am ersten Weihnachtstag ein Schaden festgestellt worden. Die finnischen Behörden vermuten, dass der Anker eines vom russischen St. Petersburg aus gestarteten Öltankers das am Boden der Ostsee verlaufende Kabel beschädigt hat. Finnland stoppte den verdächtigen Tanker "Eagle S" und eskortierte ihn in finnische Gewässer. 

Die finnischen Ermittler vermuten, dass "Eagle S" zur sogenannten russischen Schattenflotte gehört, mit der Russland das vor zwei Jahren im Zuge des Ukraine-Krieges verhängte Öl-Embargo umgeht. Für die Schattenflotte nutzt Russland unter fremder Flagge fahrende Tanker, um ungeachtet der internationalen Sanktionen Rohöl und Ölprodukte zu exportieren.

Baerbock fordert weitere Sanktionen gegen Schattenflotte

Die russische Schattenflotte sei "eine große Gefahr für unsere Umwelt und für unsere Sicherheit", sagte Baerbock. Daher seien mehr als 50 Schiffe bis Mitte Dezember mit europäischen Sanktionen belegt worden. "Weitere EU-Sanktionen gegen die Schattenflotte müssen folgen", forderte die Außenministerin. 

Die europäische Sicherheit sei nicht nur durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine bedroht, sondern auch durch "die hybriden Bedrohungen böswilliger Akteure", so die Ministerin. Daher gelte es, die kritische Infrastruktur noch stärker zu schützen. Baerbock: "Es braucht mehr Investitionen in den nationalen Schutz."  

Besserer Schutz vor hybriden Gefahren

Zugleich werde die Zusammenarbeit in Nato und EU ausgebaut, fuhr die Ministerin fort. "So beraten wir derzeit gemeinsam mit unseren Nato-Partnern, wie wir die Ostsee besser vor hybriden Gefahren sichern können." 

Mit Informationen der Agenturen

Zum Video: Nato verstärkt militärische Präsenz in der Ostsee

NATO verstärkt militärische Präsenz in der Ostsee
Bildrechte: BR
Videobeitrag

Nato verstärkt militärische Präsenz in der Ostsee

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!