Bei einem Bürgerentscheid haben die Wählerinnen und Wähler in Regensburg die Pläne der Stadt für eine Stadtbahn abgelehnt.
Knapp 54 Prozent stimmten bei der Frage: "Sind Sie dafür, dass die Stadt Regensburg die Planungen für eine Stadtbahn fortsetzt?" mit "Nein". Etwas über 46 Prozent der Wähler stimmten für eine Fortführung der Planungen für eine Bahn, die Anfang der 2030er-Jahre hätte in Betrieb gehen sollen.
Oberbürgermeisterin: "Verpasste historische Chance"
Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD), die sich für die Stadtbahn-Pläne stark gemacht hatte, sprach von einer "verpassten historischen Chance".
Die Gegner der Stadtbahn hatten dagegen Grund zur Freude, auch wenn das Ergebnis sehr knapp ausgefallen ist. "Wir müssen jetzt schauen, dass wir die Verkehrsprobleme, die wir in Regensburg haben, gemeinschaftlich lösen. In der Hoffnung, dass die Bevölkerung auch von Anfang an mitgenommen wird", sagte der Sprecher der Initiative Gleisfrei Regensburg, Christian Pöschl.
Stadtbahn-Gegner kritisierten hohe Kosten
Die Gegner hatten im Wahlkampf vor allem die hohen Kosten der Bahn kritisiert. Diese hätten hochgerechnet auf das Jahr 2030 wohl rund 1,2 Milliarden Euro betragen, wovon Bund und Freistaat wohl einen Großteil über Förderungen getragen hätten.
Bus-Netz soll nun ausgebaut werden
Die Stadtbahn sollte laut den Plänen der Stadtverwaltung in zwei Linien zwischen dem Norden und dem Süden der Stadt eingesetzt werden. Auf dieser zentralen Trasse sollte sie zahlreiche dort fahrende Busse ersetzen, die im Rest der Stadt eingesetzt werden sollten.
Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer hatte bereits angekündigt, dass bei einem "Nein" der Bürger, wie von den Stadtbahn-Gegnern gefordert, nun das Busnetz ausgebaut werden soll. Allerdings könnte dieses bei einem weiteren Wachstum der Stadt und der ÖPNV-Nutzung bald die Kapazitätsgrenze erreichen, so die Oberbürgermeisterin.
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