Sie genossen am Hof Redefreiheit und durften den Herrschenden die Wahrheit sagen: Hofnarren waren gesellschaftliche Außenseiter und hatten gerade deshalb großen Einfluss auf die Mächtigen des Mittelalters. Eine Begriffsklärung aus aktuellem Anlass.
Im 16. Jahrhundert bahnen sich soziale Spannungen an, die in Bauernkriege münden. Im Allgäu und Franken gibt es Aufstände. Eines der Zentren: die damalige Reichsstadt Memmingen. 500 Jahre später gedenkt diese dem Ereignis – mit einem Graphic Novel.
Die deutschsprachige Musical-Szene leidet unter Kostendruck, Personalnöten und dem mäßigen Interesse der Politik, sagt die Branchen-Expertin Sabine Haydn. Ihr neuer Preis will Mut machen: In München sind erstmals die Musical Awards vergeben worden.
Mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem palästinensischen Terroranschlag von München-Riem ist für die Opfer ein Gedenkort eröffnet worden. Ein Kunstwerk von Alicja Kwade soll zusammen mit einer Gedenktafel die Erinnerung wachhalten.
13 Jahre hat er sich Zeit gelassen, wurde derweil Host der ZDF-Satire-Sendung "Die Anstalt". Mit "Projekt Equilibrium" steht Claus von Wagner nun wieder mit einem eigenen Solokabarett-Programm auf der Bühne. Nun war Premiere im Lustspielhaus.
Vor einem Jahr hat der Bundesnachrichtendienst ein Rebranding vorgenommen: neues Logo, neue Farben, neuer Instagramkanal. Und jetzt gibt es einen eigenen Podcast. Das Problem: Wie erzählt man Geschichten aus einem Umfeld, in dem alles geheim ist?
Deutlich weniger Vorschriften und schnellere Entscheidungen: Das ist das Ziel der Staatsregierung beim Denkmalschutz. "Wir müssen nicht mehr überall dabei sein", heißt es von der zuständigen Behörde. Die sinkende Akzeptanz soll dadurch steigen.
In den 90er Jahren galt Bill Gates als der meistgehasste Mann der Tech-Branche. Seine Autobiografie zeigt nun den Weg vom Nerd zum Weltveränderer – und warum er sich von den Superhelden-Allüren heutiger Tech-Milliardäre so wohltuend unterscheidet.
Die eigene Endlichkeit, Verantwortung für andere, Spaltung der Gesellschaft: Auf ihrem neuen Album "Sharon van Etten & the Attachment Theory" geht die US-Musikerin Sharon van Etten große Themen an. Und klingt dabei so frisch wie vielseitig.
Der deutsche Buchmarkt verzeichnete im vergangenen Jahr ein leichtes Umsatzplus; die Lage bleibt aber angespannt. CEO Christian Jünger von Penguin Random House sieht – anders als Kollegen der Branche – die Entwicklungen dennoch optimistisch.
Lange Gewänder aus schwerer Wolle. Die Abkehr vom klassischen Holzkreuz. Die Entscheidung zu einem besonderen Rot, das auf der Leinwand funktioniert: Lisy Christl gewinnt einen wichtigen Preis für ihr Kostümbild in "Konklave".
In der bald erscheinenden deutschen Miniserie "Cassandra" behandeln die Macher eine drängende Frage: Was ist, wenn wir der Künstlichen Intelligenz in unserem Privatleben zu viel Macht geben?
Saubere Gesangsmelodien in "Emilia Pérez", ein astreiner ungarischer Akzent in "The Brutalist": Wenn in Filmen KI zum Einsatz kommt, ist der Aufschrei groß. Aber ist es wirklich so schlimm, wenn die Leistung von Schauspielern durch KI optimiert wird?
Muss gespart werden, wird oft auch bei der Kultur gekürzt. Jetzt schlägt die deutsche Musik- und Orchestervereinigung Unisono Alarm. Trotz hoher Auslastungen im Konzertbetrieb seien viele Einrichtungen in Gefahr.
Sie ist eine Multiinstrumentalistin: Izabella Effenberg. Neben dem Vibraphon spielt sie noch unzählige andere Instrumente. Einige davon sind richtig exotisch. Am Donnerstag spielt sie beim "Passagen"-Konzert in Fürth.
Die GEMA will ihre Vergütungsmodelle reformieren. Dabei wird auch die Einteilung in E-Musik und U-Musik diskutiert. Für Komponist Moritz Eggert sind diese Reformplänen ein "bedrohliches Signal" für die zeitgenössische Kunstmusik.
Nach der ökumenischen Stellungnahme von Mittwoch reißt die kirchliche Kritik am Vorgehen der Union zur Asylpolitik nicht ab. Vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken heißt es: "Merz verlasse den Boden des Grundgesetzes."
Papst Franziskus hat kürzlich zwei Frauen in hohe Kirchenämter berufen. Auch in anderen Gremien gibt es zunehmend mehr Frauen. Das befeuert die Hoffnung, Franziskus könnte Frauen bald für Weiheämter und das Kardinalsamt zulassen.
In Lebensborn-Heimen brachten Frauen uneheliche Kinder zur Welt, die die Nazis als "genetisch wertvoll" erachteten. Die Väter zahlten damals auf Sparbücher ein. Rund 57.000 Euro auf rund 400 Sparbüchern warten immer noch darauf, abgeholt zu werden.
Der Nürnberger Künstler Fritz Steinmetz verherrlichte 1889 Kaiser Wilhelm I. und dessen Mutter Königin Luise. Vieles spreche heute gegen das Bild, so Kunstexpertin Karin Rhein vom Germanischen Nationalmuseum. Vorerst bleibt es daher im Depot-Keller.
Raubkunst, Pornos, Rassistisches: Unsere Serie "Leichen im Keller" kennt viele Gründe, warum Museen bestimmte Objekte nicht zeigen. Auch ein klarer Fall für den Giftschrank: Fälschungen. Ägyptische Kunst war bei Fälschern einst besonders beliebt.
Gamer und Geschichtsfreunde haben lange gewartet, jetzt ist die Fortsetzung des Rollenspiels "Kingdom Come: Deliverance 2" erschienen. Die Entwickler versprechen eine unübertroffene Darstellung des Mittelalters. Aber was sagen Historiker dazu?
Mit über 80 Jahren wurde er im vergangenen März noch zu einem bei Schülerinnen und Schülern beliebten TikTok- und Instagramstar. Am Mittwoch ist der Kölner Antiquar Klaus Willbrand nun verstorben, wie seine Digitalberaterin mitteilt.
Wladimir Medinski, langjähriger Vertrauter des russischen Präsidenten, soll als "ideologisch gefestigte Persönlichkeit" die Schriftsteller auf Linie bringen. Kritiker meinen: "Nach neuen Schulbüchern steht uns offenbar eine Literaturreform bevor."
In den 90er-Jahren war er noch der stellvertretende, ab der Spielzeit 2026/27 wird er der direkte: Der ehemalige Theater-Chef der Münchner Kammerspiele Matthias Lilienthal wird Intendant der Berliner Volksbühne.
Erst als Model vor der Kamera, dann dahinter als Kriegsfotografin: Lee Miller dokumentierte unter anderem das vom Krieg zerstörte München, machte später weltberühmte Aufnahmen aus Hitlers Privatwohnung. Diese sind jetzt im Amerikahaus zu sehen.
Die Kontroversen um die Oscar-Kandidatin Karla Sofía Gascón ebben nicht ab. Nach alten rassistischen und islamfeindlichen Tweets distanzieren sich jetzt der "Emilia Pérez"-Regisseur und Netflix von ihr.
Gerade wurde in Bayern der "Abriss des Jahres" gewählt. Der Abriss eines historisch bedeutsamen Handwerkerhauses in Landshut bekam den Negativpreis vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege. Zeit für zwei optimistischere Geschichten.